Heimatstuben

Heimatstube Gerdauen

Die Heimatstube der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V. wurde erst im November 2021 nach einem Umzug in Büdelsdorf neu eröffnet. Auf Anfrage kann sie besichtigt werden.

 

Adresse:

in der ehemaligen Emil-Nolde-Schule
Neue Dorfstraße 67 a
24782 Büdelsdorf

Die Heimatstube der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V. in Büdelsdorf

Im Jahr 1948 wurde die Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen gegründet. Fünf Jahre später übernahm auf Initiative der Heimatkreisgemeinschaft der Kreis Rendsburg (heute Kreis Rendsburg-Eckernförde) eine Patenschaft über den Kreis Gerdauen sowie die Stadt Rendsburg eine Patenschaft über die Stadt Gerdauen. Zum zehnjährigen Bestehen wurde 1963 vor dem Kreishaus in Rendsburg ein Gedenkstein enthüllt, wie auch die „Gerdauener Straße“ in Rendsburg soll er an die Patenschaften erinnern.

Die Heimatstube des Kreises Gerdauen wurde im Jahr 1968 mit Hilfe der Patenschaftsträger eröffnet. Nach einigen Umzügen innerhalb Rendsburgs in den folgenden Jahrzehnten hat die Heimatstube seit 2021 in der ehemaligen Emil-Nolde-Schule (Neue Dorfstraße 67a) in Büdelsdorf ein neues Zuhause gefunden. Die Räumlichkeiten werden, wie auch in der Vergangenheit, von den Patenschaftsträgern zur Verfügung gestellt. Die meisten Exponate wurden von Mitgliedern der Heimatkreisgemeinschaft gestiftet und gespendet. Einige weitere wurden auf Flohmärkten erstanden oder auf Reisen in die Region gesammelt und mitgeführt.

Zum Bestand der Heimatstube gehören verschiedene Erinnerungsstücke, die auf der Flucht mitgeführt wurden. Des Weiteren finden sich Landkarten und Stadtmodelle, diverses Bildmaterial, Notgeld und Trachten in der Ausstellung.

Der Landkreis Gerdauen und seine Geschichte

Der Landkreis Gerdauen bestand in der Zeit von 1818 bis 1945 in der Provinz Ostpreußen. Das Kreisgebiet umfasste eine Fläche von ca. 850 Quadratkilometern und hatte im Jahr 1939 rund 35.000 Einwohner. Damit gehörte der Landkreis Gerdauen zu den kleinsten Landkreisen in Ostpreußen. Er war vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. Der Großteil der Kreisfläche wurde landwirtschaftlich genutzt, insbesondere für den Anbau von Getreide, Hülsen- und Hackfrüchten, sowie Klee und Luzerne als Grundlage für die Rinderzucht und Milchviehwirtschaft. In kleinerem Maße wurde Fischerei betrieben.

Im Januar 1945 wurde der Kreis Gerdauen, wie ganz Ostpreußen, von sowjetischen Truppen besetzt. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner sind zu dieser Zeit schon vor den heranrückenden Truppen gen Westen geflohen. Bis 1948 wurden die noch verbliebenen Deutschen ausgewiesen. Außerdem wurde der Kreis Gerdauen in zwei Teile getrennt. Heute verläuft durch das ehemalige Kreisgebiet die Grenze zwischen Russland und Polen. Das nördliche Kreisgebiet gehört zur Oblast Kaliningrad und das südliche Kreisgebiet zur polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Verknüpfungen:

http://www.kreis-gerdauen.de/ 

https://www.bkge.de/Heimatsammlungen/Verzeichnis/Herkunftsgebiete/Ostpreussen/Gerdauen.php

Literatur:

Oskar-Wilhelm Bachor (Hg.): Der Kreis Gerdauen. Ein ostpreussisches Heimatbuch, Würburg 1968.

Wulf D. Wagner: Kultur im ländlichen Ostpreußen. Geschichte, Güter und Menschen im Kreis Gerdauen, herausgegeben vom Heimatkreis Gerdauen, Husum, Bd. 1 2008/ Bd. 2 2009.

Schleswig-Holstein als Patenland. Ostdeutsches Kulturgut zwischen Nord- und Ostsee. Hg. vom Landesverband der Vertriebenen Deutschen - Vereinigte Landsmannschaften - Schleswig-Holstein e.V. 2. Aufl. Neubearb. Kiel 1983, S. 13.

Ansprechpartnerin:

Bernadett Skala
Tel 0431 98 384-17
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