Donnerstag, 17. Juli 2025 | Aktuelles

Emmi-Verleihung 2025: Vier "plattdeutsche Oscar" vergeben

Zum neunten Mal wurde am Mittwoch die "Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen" im Kieler Landeshaus verliehen. Vier Preisträger durften sich über die „Meerjungfrau aus Eisen“ freuen – und die Auszeichnung für ihre besonderen plattdeutschen Projekte mit nach Hause nehmen

Gruppenbild der Preisträger*innen der vier Emmis 2025
Die Preisträger*innen der vier Emmi aus den Kategorien Wissenschaft", Grundschulen, Sekundarstufe 1 und Ehrenamt © Anna Biß / SHHB

„Mit der Emmi zeichnen wir Projekte aus, die die niederdeutsche Sprache lebendig halten und fördern“, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst in ihrer Begrüßung. Sie zeigte sich erfreut, dass auch in diesem Jahr wieder ganz unterschiedliche Projekte ausgezeichnet werden konnten, die allesamt das große Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Niederdeutsche belegen. „In diesem Jahr haben sich 14 Projekte um eine Emmi beworben. Vier davon erhalten heute die begehrte Auszeichnung“, sagte Herbst und bedauerte zugleich, dass nicht noch mehr „Meerjungfrauen aus Eisen“ von der Jury vergeben werden konnten. Ihren Dank richtete die Parlamentspräsidentin an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitglieder der Jury, die die Preisträgerinnen und Preisträger unter allen Bewerbungen ausgewählt hat, sowie an den Handwerkerhof fecit aus Kiel, der – wie bereits in den Vorjahren – die Emmi-Figuren angefertigt hat.

„Die Verleihung der Emmi ist ein besonderer Tag für die plattdeutsche Sprache und für all jene, die sich mit Herzblut für ihren Erhalt und ihre Weitergabe einsetzen“, sagte der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen. Für den Erhalt und die Pflege der plattdeutschen Sprache brauche es vor allem Menschen, die sich dafür starkmachten. „Neben großen Projekten sind es insbesondere die kleineren Projekte an Schulen, Hochschulen und im Ehrenamt, die das Plattdeutsche im Alltag mit viel Arbeit und Leidenschaft voran bringen“, sagte der Minderheitenbeauftragte. Callsen dankte der Jury, dem Landtag und den Preisträgerinnen und Preisträgern, die dazu beitrügen, dass Plattdeutsch auch kommenden Generationen bekannt bliebe. „Plattdeutsch ist mehr als Sprache – es ist Heimat, Brücke zwischen Generationen und Teil unseres kulturellen Erbes. Lassen Sie uns unsere Heimatsprache gemeinsam weiter erhalten.“

Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Peter Stoltenberg, betonte in seinem Grußwort: „Die Regionalsprache Plattdeutsch muss lebendig und alltagstauglich bleiben. Dafür benötigen wir vielfältige Aktivitäten in allen Altersgruppen und Lebensbereichen. Die Emmi soll Anerkennung schaffen und zugleich als Ansporn dienen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen oder neue Wege zu erkunden. Ich rufe Ihnen und euch zu: Macht weiter so!“

Die Emmi-Preisträger*innen 2025

In der Kategorie Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten wurde Silke Jansen von der Europa Universität Flensburg, für Ihre Masterthesis „Theoretische und praktische Überlegungen zur Umsetzung des Konzepts Kreatives Schreiben im Niederdeutschunterricht an Grundschulen in Schleswig-Holstein“ ausgezeichnet.

In der Kategorie Sekundarstufe I ging die Auszeichnung an die Isarnwohld-Schule in Gettorf für ein selbstgefilmtes Video mit eigenständig erarbeiteten Beiträgen der Schülerinnen und Schüler. In dem Video wird dargestellt, wie uns das Niederdeutsche im Alltag begegnet, wenn man genau hinschaut.

Im Bereich der Grundschulen setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Rantrum durch. „De lütten Plattsnackers“ zeigen in ihrem Theaterstück, wie Kinder schon im Grundschulalter für die niederdeutsche Sprache begeistert werden können.

In der Kategorie Ehrenamt konnten Finja Studt, Birte Lorenzen, Ilona Hinrichsen und Christin Sievertsen vom Plattdüütsche Vereen Viöl un Umgebung mit Ihrer „plattdüütschen Fohrradrallye“ nach 2023 bereits die zweite Emmi mit nach Hause nehmen.

(Quelle: PM Landtag, 16. Juli 2025)