33. Kappelner Literaturpreis ans INS Bremen verliehen
Das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) wurde am Freitag mit dem Niederdeutschen Literaturpreis der Stadt Kappeln ausgezeichnet
Wenn die Alte Maschinenhalle in Kappeln ganz besonders strahlt, dann ist es wieder soweit: der jährliche Niederdeutsche Literaturpreis der Stadt Kappeln wird verliehen. Wie schon einige Male in seiner 33-jährigen Geschichte ging der "Oskar der niederdeutschen Szene" diesmal nicht an eine einzelne Künstlerin oder einen Künstler, sondern gleich an eine ganze Institution – das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) in Bremen. "Dorüm warrt dat op de Bühn naher en beten kuschelig", kündigte Moderatorin Britta Poggensee gleich zu Beginn an. Denn das INS ist mit einer ganzen Wagenladung voll Menschen nach Kappeln gereist, um den Preis entgegenzunehmen.
Auszeichnung des INS Bremen
Die Jury würdigte das INS mit seiner weltweit größten Sammlung niederdeutscher Literatur als "wichtigen Ort niederdeutscher Literatur" und Laudatorin Prof. Dr. Ingrid Schröder von der Universität Hamburg sprach vom INS als "plattdüütsch Gedächtnis, Denkfabrik, Warksteed un Nettwark".
Zum Gratulieren und für Grußworte waren zahlreiche Vertreter*innen der schleswig-holsteinischen Politik und der niederdeutschen Szene gekommen, darunter Landtagspräsidentin Kristina Herbst, Minderheitenbeauftragter der Landesregierung Johannes Callsen und SHHB-Präsident Peter Stoltenberg. "Der Preis ist ein bedeutendes Zeichen für unsere norddeutsche Identität trotz der Schnelllebigkeit unserer Zeit", sagte Kristina Herbst in ihrem Grußwort. Und Johannes Callsen stellte heraus, dass der diesjährige Kappelner Literaturpreis nicht nur eine Anerkennung für die Arbeit des INS sei, sondern auch eine Ermutigung und Ansporn für die ganze Gesellschaft, sich weiterhin für den Erhalt des Niederdeutschen einzusetzen. "De Tokumst vun'n Plattdüütschen liggt in de Hand vun de junge Generatschoon", betonte er in seinem Grußwort, und müsse daher insbesondere auch im Bildungssytem gefördert werden.
De Literatur fiern: 50 Jahre INS
Nach der Übergabe des Preises durch den Bürgermeister von Kappeln Joachim Stoll und der Bürgervorsteherin Bente Reimer, demonstrierte das INS unter dem Motto "De Literatur fiern" dann noch live, was das Plattdeutsche in Sachen Literatur zu bieten hat – und zwar entlang der Preisträger*innen aus 33 Jahren Niederdeutscher Literaturpreis und aus 50 Jahren INS: "Wi wüllen uns Literatur fiern – överall! Wi sitten in Bremen, man wi sünd överall to Huus, wo Platt snack warrt."
Zum Radiobericht des NDR Schleswig-Holstein aus Kappeln.