01.06.2022 | Sprache/Literatur Aktuelles

Formenlehre zum Fehmarner Platt erschienen

Aufbereitet in übersichtlichen Tabellen erhalten auch linguistische Laien einen Einblick in die Morphologie des Niederdeutschen der Insel.

Herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und unterstützt von der Ostholsteinischen Kulturstiftung ist im Lüneburger Plaggenhauer Verlag eine Formenlehre des Platts der Insel Fehmarn erschienen. Das Heft präsentiert den lokalen plattdeutschen Formenbestand, wie die Flensburger Autorin Dr. Annmarie Jensen ihn bereits in den Jahren 2009 und 2010 in Interviews mit eingesessenen Plattsprechern erhoben hat. Aufbereitet in übersichtlichen Tabellen erhalten auch linguistische Laien einen Einblick in die Morphologie des Niederdeutschen der Ostseeinsel von a wie „Artikel“ bis z wie „Zeitwort“. Eine Liste unregelmäßiger und gemischter Verben sowie verschriftlichte Proben spontaner Rede komplettieren den Band und machen ihn zu einer praxisnahen Handreichung etwa für jene, die sich dem Plattdeutschen des Eilands im Zweitspracherwerb nähern. „Heutige Darstellungen landschaftsgebundener Dialekte der niederdeutschen Sprache sind rar“, so Heimatbundreferent Jan Graf. „Um es zukunftsfest zu machen arbeiten wir dafür, dass das Niederdeutsche mehr Präsenz in Massenmedien bekommt und begrüßen seine schulische Vermittlung. Deren Voraussetzung sind verbindliche Schreibnormen. Unausweichlich ergeben sich daraus Tendenzen zur Vereinheitlichung der Sprache. Dr. Jensens Arbeiten – sie veröffentlichte bereits Formenlehren zum Dithmarsischen oder dem Plattdeutschen zwischen Flensburg und Schleswig (I-Gebiet) – machen sich hier zum Anwalt des hergebrachten regionaltypischen Ausdrucks und stützen somit die dialektale Vielfalt der plattdeutschen Sprache in Schleswig-Holstein.“

So schnackt wi op Fehmarn

Niederdeutsche Formenlehre Heft V

Gesammelt und zusammengestellt von Annemarie Jensen

Herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund

Plaggenhauer Verlag 2022